Die am 11. Juni stattgefundene Frühwald Banknoten Auktion hatte ihren Schwerpunkt bei den österreichischen Banknoten ab 1900 und brachte hohe Zuschläge auch für bisher noch eher übersehene Banknoten.

Dass die Preise für die frühen österreichischen Gulden Banknoten und Kronen Banknoten bis 1918 in den letzten Jahren regelrecht explodiert sind und weiterhin zulegen, daran hat man sich mittlerweile schon gewöhnt, in der Frühwald Auktion zeigte sich nun aber auch ein deutliches Anziehen der Preise für österreichische Banknoten nach 1918. Das hatte man zuletzt bereits ein paar mal bei den Altschilling-Banknoten der 1. Republik gesehen, vor allem die 1925er Schilling-Serie stieg sehr stark im Preis, nun zeigte sich diese Tendenz auch verstärkt in Bereichen wie den Alliierten Militärausgaben und vor allem der 2. Republik ab 1945, die bisher noch weniger gesucht waren.

Aus meiner Sicht, wie immer wieder erwähnt, zu Unrecht, denn auch hier finden sich einige Banknoten, die in erstklassiger bankfrischer Erhaltung schwer zu bekommen sind und äußerst selten angeboten werden. Aus meiner Sicht sogar deutlich seltener als die eine oder andere Gulden Note, deren Preise zuletzt so extrem angezogen haben.

Schon bisher für neue Höchstpreise prädestiniert war die 20 Schilling Banknote von 1925. Mit 4.800 Euro + Käufergebühren wurde der bisherige Höchstpreis von 3.000 Euro noch einmal deutlich gesteigert. Auch die 5 Schilling Note aus gleicher Serie ging gut, 1.050 Euro für Erhaltung 1-2 sind ebenfalls ein neuer Höchstwert für diesen Erhaltungsgrad.

Sehr stark auch das Ergebnis für die 100.000 Kronen Note von 1922 mit 1.400 Euro (bisheriger Höchstwert: 880 Euro) und für die 10.000 Kronen mit Aufdruck „ECHT …“ mit 1.800 Euro (bisheriger Höchstwert: 1.440 Euro).

Bei den Scheinen der Alliierten Militärbehörde gab es mit 2.000 Euro einen neuen Höchstpreis für die 1.000 Schilling von 1944 in Erhaltung 1 (bisher 1.800 Euro). Der Alliierte Tausender in bankfrisch wird äußerst selten am Markt angeboten, ich habe bisher erst 3 Verkäufe erfasst. Diese Banknote in bankfrisch hat aus meiner Sicht preismäßig daher noch viel weiteres Potential nach oben. Gut gingen auch die 25 Schilling 1944 in Erhaltung 1 mit 650 Euro, die ebenfalls einen neuen Höchstpreis darstellen.

Damit zur 2. Republik, die sonst in Auktionen oftmals eher stiefmütterlich behandelt wird und wo man in der Vergangenheit noch am ehesten Schnäppchen machen konnte. Diese Zeit könnte fürs Erste vorbei sein, denn hier ergaben sich bei Frühwald auf breiter Linie hohe Zuschläge. Ein Auszug: 50 Schilling 1945 mit Wasserzeichen Erh. 1- für 700 Euro, 100 Schilling 1945 in 1 für 210 Euro, 5000 Schilling 1988 in 1 für 900 Euro, 500 Schilling 1965 in 1 für 210 Euro, 50 Schilling 1962 in 1- für 135 Euro. Auch die wenigen angebotenen Musternoten gingen gut, so brachte der 20 Schilling Musterschein von 1967 mit 220 Euro einen neuen Höchstpreis.

Die nächsten Auktionen werden zeigen, ob es sich dabei um eine nachhaltige Preisentwicklung oder ein einmaliges Strohfeuer handelt.