Der erste in Österreich erschienene Katalog über Notgeld ist „Das österreichische Notgeld, 1920, Trelde Verlag, Salzburg“, 54 Seiten und zusätzlich einige Seiten Inseratenanteil. „Fortgeschrittenen“ Sammlern wohlbekannt. Für „Neulinge“ und andere Notgeld-Interessierte eine Fundgrube für Informationen über Notgeld.

Im Vorwort schreibt der Autor „Als ich zum ersten Male auf die kleinen, zerrissenen und meist schmutzigen Notgeldscheine aufmerksam wurde – es war im Sommer 1919 am Innsbrucker Bahnhof – sah ich sie mißtrauisch an und dachte nicht im entferntesten daran, ihnen irgend eine Bedeutung zu geben oder gar sie zu sammeln“………………(und dann weiter unten)…“Noch am selben Tage kaufte ich wahllos alle Ausgaben zusammen, deren ich habhaft werden konnte. Zu Hause dann, beim Sichten und Ordnen all der Scheine, mit denen ich mir die Taschen vollgestopft hatte, vermißte ich sehr, daß es kein Verzeichnis oder eine Liste gab“……………..(und so entstand dann eben der Trelde-Katalog).

Interessant auch die enthaltene Literaturliste. z.B. 8. Treml Karl, Geometer: Uebersichtskarten der Notgeld ausgebenden Gemeinden Ober- und Nieder-Oesterreichs oder 12. Brodschöll Karl: Neuigkeiten-Blatt für Notgeld-Sammler. 3 Hefte im Juli und August 1920. Usw.

Weiters interessant, dass bei vielen Notgeldscheinen der Name des Künstlers angegeben ist, welcher das Notgeld entworfen hat. Ebenso auch der Drucker bzw. die Druckerei.

Der Katalog hat keine Preise für das Notgeld angegeben. Aber auf zwei Seiten sind Gemeinden aufgelistet, welche das Notgeld verkaufen und dort sind auch Preise angeführt – noch in Kronen. Im Inseratenteil sind auch zahlreiche andere Bezugsquellen angegeben, wie Druckerein, Verlage usw.

Erwähnenswert ist noch, dass dieser Katalog hinsichtlich des heute bekannten Notgeldbestandes natürlich „mager“ ist. Die Vorteile dieses Kataloges liegen mehr in der „Geschichte“ und der oben erwähnten Punkte.

Der Katalog ist so gut wie vergriffen. Ganz selten kann man bei einer Auktion noch ein Original ersteigern. Zu einem Preis weit über 100 Euro.

Gastbeitrag von Ernst Berger