Woher bekommt man Banknoten?

Am günstigsten natürlich vom Dachboden der Oma, oder gut versteckt, als ehemaliges Lesezeichen, in einem alten Buch der Großtante. Hört sich abenteuerlich an, passiert aber häufiger als man denkt. Irgendwann kommt jedoch der Zeitpunkt an dem alle Dachböden, Keller und alten Schmöker in der Verwandtschaft – mit mehr oder weniger positivem Ergebnis – durchforstet sind. Dann wird es Zeit sich nach anderen Bezugsquellen um zu sehen.

Der einfachste und schnellste Weg um an Banknoten zu gelangen ist der Weg zum Händler. Eine Reihe von Münzenhändlern hat mittlerweile auch Banknoten in ihr Sortiment aufgenommen und bietet diese zum Kauf an. Auch der Einkauf direkt über das Internet ist möglich, da mittlerweile viele Händler mit Webshops im Internet vertreten sind. Eine Übersicht über die Händler von österreichischem Papiergeld bietet das Händlerverzeichnis.

Für Leute, die am Wochenende gerne früh aufstehen und denen es nichts ausmacht sich – in der Hoffnung auf ein mögliches Schnäppchen – inmitten einer Menschenmeute durch prallgefüllte Schachteln zu wühlen, bieten sich Flohmärkte an. Eine Übersicht über das Angebot an Flohmärkten in ganz Österreich bietet die Webseite flohmarkt-termine.at.

Eine weitere Möglichkeit sind Banknoten- und Münzmessen. Die bekanntesten Messe in Österreich sind die Numiphil und die Numismata. Weitere Messen finden in Wels und in der Wachau statt.

Neben dem Kauf beim Händler am bedeutsamsten, um eine Sammlung aufzubauen, sind Auktionen. Hier gilt es zwischen traditionellen Auktionen (bei denen man physisch am Ort der Auktion anwesend sein muss) und Online Auktionen (hier kann man von zuhause aus über das Internet teilnehmen) zu unterscheiden. Eine Übersicht über traditionelle und Online-Auktionen finden Sie in unserem Auktionsverzeichnis.

Preise von Banknoten

Der Preis einer Banknote ist vor allem von ihrer Seltenheit und von ihrer Erhaltung abhängig. Die aktuellen Marktpreise werden in Sammlerkatalogen veröffentlicht (siehe Katalog kaufen und Literatur). In diesen wird Auskunft über die Preise der Banknoten in verschiedenen Erhaltungsgraden gegeben.

In den letzten Jahren sind die Preise für österreichische Banknoten sukzessive gestiegen und es scheint so, als würde diese Entwicklung weiter andauern. Der Grund dafür ist die stark steigende Nachfrage. Das Banknotensammeln an sich findet seit Anfang der 80er Jahre weltweit eine immer größere Fangemeinde und die Möglichkeit über das Internet – mit wenig Zeitaufwand und bequem von zuhause aus – Stücke zu erwerben, macht das Sammeln für einen breiten Personenkreis attraktiv.

Die Preise der österreichischen Banknoten sind unterschiedlichster Natur: So sind einige Exemplare, die aus der Inflationszeit stammen, schon um 1 Euro oder weniger erhältlich, für andere wiederum, von denen nur mehr besonders wenige Exemplare existieren, werden viele Tausend Euro bezahlt. Das Alter der Banknote alleine sagt dabei wenig über ihren Wert aus! 1000 Kronen von 1922 sind zum Beispiel bankfrisch gerade mal 4 Euro wert, die weit „jüngeren“ 50 Schilling von 1962 werden hingegen in der gleichen Erhaltung für 60 Euro gehandelt. Da man also alleine vom Alter oder vom Aussehen der Note nur wenig Rückschlüsse auf den Wert ziehen kann, ist es sehr ratsam beim Sammeln einen Bewertungskatalog zu benutzen.

Unterscheidung der Erhaltungsgrade

Im Anschluss die wichtigsten Erhaltungsgrade samt Definition und Beispielbild (auf das Bild klicken um die Vollansicht zu laden):

Erhaltung 1:

Eine perfekt erhaltene Note, die keinerlei Fehler aufweist. Die Banknote wurde nicht gefaltet, ist nicht verschmutzt und verfügt über spitze Ecken. Man spricht hier auch von einer bankfrischen oder unzirkulierten Note. (Beispielbild: 100 Schilling 1960, Erhaltung 1)

Erhaltung 1- (oder aUNC):

Eine fast bankfrische Banknote, die jedoch einen minimalen Fehler aufweist. Das kann sein: leicht abgerundete Ecken, eine ganz leichte Verschmutzung oder ein minimaler, fast nicht zu sehender Bug, jedoch nicht alles gemeinsam! (Beispielbild: 10 Schilling 1945, Erhaltung 1-, leicht angeschlagene Ecken)

Erhaltung 2:

Die Banknote wurde 1 mal gefaltet, weist sonst jedoch keine Fehler auf. (Beispielbild: 20 Kronen 1919 mit einer senkrechten Mittelfalte in Erhaltung 2)

Erhaltung 3:

Eine 2 mal gefaltete Banknote. Evtl. auch noch kleine Eckbeschädigungen bzw. minimal verschmutzt. (Beispielbild: 10 Kronen 1915 mit einer senkrechten sowie einer waagrechten Mittelfalte = Erhaltung 3)

Erhaltung 4:

Banknote aus dem Umlauf, jedoch in schöner Erhaltung. Mehrere Falten, eventuell verschmutzt (jedoch nicht stark!), bzw. minimale Einrisse. (Bild 100 Schilling 1927 in Erhaltung 4, 2 starke Falten zu erkennen, an den Falten leicht eingerissen, Ecken abgestoßen)

Erhaltung 5:

Schlechtester Erhaltungsgrad für minder erhaltene Banknoten. Also zB. Banknoten mit sehr starken Einrissen, mit Klebeband reparierte Banknoten oder stark verschmutzte Banknoten. Nur bei sehr seltenen Banknoten sammelwürdig.
Hinweis zu den Erhaltungsangaben:
Von Land zu Land gibt es teilweise große Unterschied im Bewertungssystem und selbst innerhalb von Österreich hängt die Bewertung immer auch ein wenig von der individuellen Einschätzung des Verkäufers ab: Um beim Kauf nicht übervorteilt zu werden, ist es daher wichtig, sich nicht blind auf fremde Bewertungen zu verlassen, sondern ein eigenes Bild zu machen und die angebotene Ware genau zu prüfen. Beim Internetkauf ist es empfehlenswert sich vor dem Kauf – zb. durch das Verlangen einer hochauflösenden Abbildung – von der tatsächlichen Qualität der Banknote zu überzeugen und nur bei seriösen Anbietern zu kaufen.

Aufbewahrung von Banknoten

Da der Zustand von Banknoten sehr wichtig für ihren Wert ist, sollte man seine Sammlung möglichst geschützt aufbewahren. Sehr verbreitet sind spezielle Banknotenalben. Diese sind mit eigens auf Banknoten abgestimmten Einlageblättern ausgestattet und bei Banknoten- und Münzhändlern erhältlich. Banknotenalben werden von einer Handvoll Herstellern angeboten. Da preislich zum Teil große Unterschiede bestehen, lohnt es sich vor dem Kauf Preisvergleiche anzustellen.

Ein großes Angebot an passenden Alben und Banknotenhüllen ist auch über Amazon bestellbar: